Beiträge
„Achtsames Leben“ von Richard Stiegler
In seiner Beitragsserie zeigt Richard Stiegler alltagstaugliche Übungen, die uns für die Achtsamkeit in allen Lebensbereichen sensibilisieren.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Jeder Morgen neu“
Heute hat sich das erste Türchen im Adventskalender geöffnet. Welch schöner alter Brauch der Vorbereitung und Vorfreude auf das kommende Weihnachtsfest. Jeden Morgen eine neue Überraschung und eine kleine Freude, die sich beim Öffnen der Türen ereignet. Wahrlich ein Sinnbild dafür, dass das Leben uns täglich neu beschenkt. Vielleicht sind die vielen Geschenke, die traditionell an Weihnachten ausgetauscht werden auch nichts anderes als Erinnerungen daran, dass uns jeder Augenblick geschenkt ist.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Eine verflixte Sache nach der nächsten“
Wie sehr wünschen wir uns doch ein Leben, das in ruhigen Bahnen fließt. Doch wenn wir unseren Alltag betrachten, müssen wir zugeben, dass wir immer wieder herausgefordert sind, uns auf Lebenswendungen zu beziehen, um die wir nicht gebeten haben. Wie sagt Mark Twain? „Das Leben ist eine verflixte Sache nach der nächsten.“ Wie Recht er doch hat.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Ein Gespenst geht um“
Ein Gespenst geht derzeit um: Wahlen! Im Osten Deutschlands wurde gerade gewählt, in Österreich und Amerika stehen die Wahlen kurz bevor. Und überall lässt sich beobachten, wie populistische Meinungen in der öffentlichen Debatte überhandnehmen. Dabei dominiert immer wieder ein Thema die Diskussionen: der Umgang mit „irregulärer Migration“. Die Parteien überbieten sich mit Vorschlägen, wie man sich gegen die „Flut von Migranten“ abgrenzen kann und es findet sich kaum jemand, der seine Stimme erhebt, um für Solidarität und Integration einzutreten.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Reifezeit“
Herbst ist Reifezeit. Viele Apfelsorten lassen sich bald ernten. Reife Früchte kann man leicht erkennen. Doch woran erkennt man einen reifen Menschen? Gibt es überhaupt klare Kriterien beim Menschen, nach denen wir seinen Reifegrad erahnen können?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Das hohe Gut der Unerreichbarkeit“
Der große Sufimystiker Rumi schreibt an einer Stelle über die Sehnsucht nach innerer Freiheit:
Ich wünschte, ich könnte aus dieser Persönlichkeit heraushüpfen. Dann würde ich mich daneben setzen. Zu lange habe ich an einem Ort gelebt, an dem ich erreichbar bin.
Rumi
Wenn diese Zeilen vor 800 Jahren gestimmt haben, dann stimmen sie heutzutage – in Zeiten von Emails und Social Media – noch viel mehr. Rund um die Uhr sind wir erreichbar und permanent können wir uns beschäftigen und effektiv sein.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Was will mir das Leben mitteilen?“
Wie leicht nimmt man doch unbequeme Ereignisse und Schicksalsschläge persönlich? „Was will mir die Krankheit sagen? Welche Botschaft hatte der Unfall?“ So fragen wir uns. Aber nehmen wir uns damit nicht allzu wichtig? Als ob das Leben nichts Besseres zu tun hätte, als uns persönlich Lektionen zu erteilen?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Woran wir uns orientieren“
An welchen Werten orientiert sich eigentlich unsere Gesellschaft? Ganz vorne in der Rangliste rangieren hier zwei Themen: Leistung und Konsum. Beide Aspekte haben jedoch oft ungünstige Auswirkungen – sowohl für uns persönlich als auch global. Wie viele Menschen opfern aufgrund einer ehrgeizigen Leistungsbezogenheit ihr natürliches Tempo und gehen dabei regelmäßig über eigene Grenzen? Und global hat die Orientierung an stetigem, wirtschaftlichem Wachstum zu großen ökologischen Problemen geführt.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Natürliches Wachstum?“
Frühling ist die Jahreszeit, in der die Natur geradezu explodiert und alle Kraft ins Wachstum geht. Entwicklung und Wachstum sind offensichtlich natürliche Kräfte des Lebens. Alles, was lebt, entwickelt sich. Wenn ein lebendiges System sich nicht mehr fortentwickelt – nicht mehr im Fluss ist – wird es absterben.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Das Heilige in jedem Grashalm“
Gerade war Ostern, die höchsten Feiertage im christlichen Jahreskreis. Wie immer an Feiertagen werden wir daran erinnert, dass hinter dem Alltag mit seinen Nöten und Schwierigkeiten ein ganz anderes Leben auf uns wartet, welches heilig und unverbrüchlich ist. Ist der Kern der österlichen Geschichte nicht die Auferstehung Jesu – ein Erwachen in die überzeitliche und „heilige“ Dimension des SEINS?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Die Normalität an der Oberfläche“
Wenn man durch eine Stadt läuft und die vielen geschäftigen Menschen an sich vorbeiziehen sieht, könnte man im ersten Moment denken, dass die meisten Menschen gesund seien und ein „normales“ Leben führten. Doch stimmt dieser oberflächliche Eindruck? Kennen wir irgendeinen Menschen, der keine körperlichen Gebrechen oder konstitutionelle Schwächen hat? Gibt es eine Person, die nicht seelische Verwundungen in sich trägt, die ihr immer wieder zu schaffen machen? Gibt es wirklich eine heile Familie, in deren Geschichte es noch keine Brüche, Suchtprobleme oder Schicksalsschläge gab?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Wie die Vereinzelung zunimmt“
In meiner Kindheit war der Gottesdienst am Sonntag noch eine Institution, bei der die Menschen zusammenkamen. Heutzutage fühlen sich jedoch immer weniger Menschen in den Kirchen daheim. Die leeren Gottesdienste und die zahlreichen Kirchenaustritte sprechen Bände.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Es wird immer heißer“
In Dubai findet in diesen Tagen wieder einmal eine internationale Klimakonferenz statt. Fast hätte man dieses Thema bei all den aktuellen Kriegen und Konflikten in der Welt vergessen können. Dabei wurde gerade erst gemeldet, dass das Jahr 2023 wohl das heißeste seit 125.000 Jahren wird. Tatsächlich hat die weltweite Klimaerhitzung sogar nochmal an Fahrt aufgenommen, wie Klimaforscher*innen verwundert feststellen mussten.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Auge um Auge“
In den letzten Wochen haben uns wieder einmal erschütternde Nachrichten aus dem Nahen Osten erreicht. Wie kann es sein, dass Menschen Frauen, Alte und sogar Kinder grausamst töten? Warum hört diese unselige Gewalt, die sich Menschen seit jeher antun, nicht auf? Und ist es wirklich zwingend notwendig, dass man auf eine Aggression mit großer Härte antwortet?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Tun oder Nicht-Tun?“
Der Sommer ist vorbei und für die meisten Menschen hat der Arbeitsalltag wieder begonnen. Ob im Job, in der Familie oder im Haushalt, meist gibt es im Alltag viel zu erledigen. Anders gesagt: Das Tun steht im Vordergrund und fordert allzu oft unsere ganze Aufmerksamkeit.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Leben und lieben – trotz allem“
Ist die Liebe nicht eine ungeheure Kraftquelle? Ein Lebenselixier, das uns die Verbundenheit mit dem Leben spüren lässt und Sinnhaftigkeit vermittelt?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Sommergrüße und ein Aprikosenkuchen“
Wie jedes Jahr mache ich im Sommer mit meiner Familie eine Auszeit und wünsche allen Leser*innen von Herzen gute Erholung, nährende Begegnungen und bunte Sommerfreuden!
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Leicht und spontan – wie ein Vogelgezwitscher“
Wir alle kennen Momente, in denen wir entspannt sind und in unserer Mitte ruhen – unbeschwert von Vorstellungen und Absichten. Alles geht uns dann wie von selbst von der Hand. In einer großen Natürlichkeit entfaltet sich hier das Leben – leicht und spontan wie das Zwitschern der Vögel am Morgen.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Heilung, das große Versprechen“
Gibt es nicht unzählige Methoden und Wege, die uns alle auf die eine oder andere Weise Heilung versprechen? Manche setzen am Körper an, andere im seelischen Bereich und wieder andere betreffen die geistige oder spirituelle Ebene – aber immer liegt die große Verheißung von Heilung in der Luft, die uns lockt.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Wer sind wir eigentlich?“
Immer wieder können wir beobachten, dass sich Menschen in verschiedenen Situationen sehr unterschiedlich verhalten. Kennen wir nicht alle Beispiele, in denen eine Person plötzlich eine Verhaltensweise an den Tag legt, die wir ihr nie zugetraut hätten? Und wie oft hat uns bereits schockiert, wenn innere Abgründe bei scheinbar „normalen“ und gut integrierten Menschen nach außen hin sichtbar wurden? Wenn diese äußerlich nicht in den verschiedenen Situationen den gleichen Körper hätten, würde niemand auf die Idee kommen, dass es sich um die gleiche Person handeln könnte.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Ostern geht uns alle an“
Die Osterfeiertage stehen vor der Tür und sie gelten nicht umsonst als die höchsten Feiertage in den christlichen Kirchen. Unabhängig davon, ob man dem Christentum nahesteht oder nicht, hat die Liturgie dieser Tage eine Aussagekraft, die jeden Menschen zutiefst betrifft und uns wachrütteln will.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Von der medialen Flut“
„Früher war es ein Aufwand, sich über wichtige Ereignisse zu informieren. Heute dagegen besteht der Aufwand darin, sich von allzu vielen Nachrichten und Informationen fernzuhalten.“ Diesen Satz hat ein guter Freund vor vielen Jahren zu mir gesagt. Wie Recht er doch schon damals hatte.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Was kostet das Glück?“
Alle Menschen sehnen sich nach dem Glück. Die Wege dahin sind allerdings sehr verschieden. Was glauben wir nicht alles zu brauchen, um glücklich werden zu können? Eine Tasse Tee, ein Haus im Grünen oder eine Weltreise? Wie viele äußere Bedingungen scheinen uns doch von der inneren Erfüllung abzuhalten? Der Krach beim Nachbarn, die verschüttete Milch, die Weltlage oder die Entscheidung von Politiker*innen. Manchmal sind es sogar die liebsten Menschen, welche unserem Glück im Wege zu stehen scheinen. Ist das nicht seltsam?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Ein neues Jahr beginnt“
Unberührt und voller Versprechen liegt ein neues Jahr vor uns – wie eine Landschaft, die von Neuschnee bedeckt ist und auf deren glitzernder Oberfläche noch keine Spuren sichtbar sind. Vermittelt dies nicht einen ungeheuren Zauber?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Was brauchen wir wirklich?“
Vor kurzem hat die Menschheit die Marke von 8 Milliarden überschritten. Zeitgleich ging die Klimakonferenz in Ägypten zu Ende – mit mageren Ergebnissen. Das 1,5 Grad-Ziel scheint nicht mehr erreichbar. Offensichtlich tut sich die Menschheit extrem schwer damit, die notwendigen Umstellungen und Einschränkungen vorzunehmen. Können wir das nicht auch im eigenen Leben beobachten?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Wenn die Schatten länger werden …“
Es ist Herbst. Die Tage werden kürzer und die Schatten umso länger. Sind Schattenbilder nicht ein faszinierendes Phänomen? Je heller das Licht, umso dunkler der Schatten. Wir können ihn nicht abschütteln. Es sei denn, wir gehen aus dem Licht und ergeben uns der Dunkelheit.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Der Sommer war groß“
Wer kennt sie nicht, die berühmten Zeilen aus dem Herbstgedicht von Rainer Maria Rilke: „Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los…“ Der Herbst ist gekommen, die Zeit der Ernte und der Dankbarkeit.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Alle Wege führen nach Rom“
Was gibt es doch für eine Fülle an Methoden, die uns alle darin unterstützen wollen, die innere Verbindung zu stärken und ein bewusstes und erfülltes Leben zu führen! Yoga und Meditation, Körperarbeit und Tanztherapie, Aufstellungen und vielfältige Begegnungs- und Kontaktübungen. Wie leicht kann man da den Überblick verlieren und den Eindruck eines unübersichtlichen Dschungels bekommen.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Und immer wieder ist es Sommer!“
Wer freut sich nicht auf Sommer, Urlaub und Erholung? Vor allen Dingen heuer, nach einem weiteren Jahr der Pandemie, in denen viele Menschen mit Begrenztheit, mit home office, Schulschließungen und Planungsunsicherheiten zu ringen hatten. Endlich wieder reisen können! Endlich unbeschwerte Erholung! Freilich, ganz unbeschwert wird dieser Sommer nicht sein, denn die globalen Krisen sind zu groß, als dass wir sie einfach hinter uns lassen könnten. Dürfen wir da an das eigene Wohl denken? Dürfen wir da unbeschwert in den Urlaub fahren und uns erholen? Ja, wir dürfen!
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Die Mauern in unseren Köpfen“
Zurzeit spitzt sich der Ost-West-Konflikt wieder zu. Plötzlich denken wir wieder in Blöcken – wie in Zeiten des kalten Krieges. Dreiunddreißig Jahre nach dem Mauerfall schaukelt sich die Dynamik zwischen Ost und West erneut gefährlich auf und niemand weiß derzeit, wo diese Eskalation hinführen wird.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Die Sehnsucht nach Frieden“
Menschen sehnen sich von jeher nach Frieden. In allen Weltreligionen steht der Friede im Zentrum ihrer religiösen Lehre (auch wenn manche religiöse Führer*innen wahre Kriegstreibende sind). Warum gelingt es uns Menschen dann nicht, friedlich und respektvoll zusammenzuleben? Immer wieder entstehen ethnische oder religiöse Konflikte oder sogar Angriffskriege wie derzeit der Krieg in Europa, der den Menschen in der Ukraine und in Russland so viel Leid bringt und gleichzeitig weltweite Auswirkungen und Verwerfungen nach sich zieht.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Und immer wieder der Größenwahn“
Ist es nicht erschütternd, wie Putin und seine kleine Macht-Clique einen Krieg gegen die Ukraine entfesseln und dabei den Tod und die Not von vielen tausenden von unschuldigen Menschen in Kauf zu nehmen? Und das alles wegen Großmachtsphantasien. Kommt uns das nicht bekannt vor?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Krieg in Europa“
Viele Menschen sind erschüttert davon, wie Russland willkürlich und gewaltvoll die Ukraine besetzt und die Ländergrenzen Europas zu verschieben versucht. Ein neuer Krieg mitten in Europa!
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Angst essen Seele auf“
Seit nun bereits zwei Jahren ist unsere Gesellschaft im Würgegriff der Pandemie und die Ansteckungszahlen steigen derzeit wieder steil an. Auch wenn sich erste Hoffnungsschimmer am Horizont abzeichnen, dass sich die Pandemie allmählich in eine Endemie verwandeln könnte, steht die Gesellschaft derzeit noch in allen Bereichen unter einem hohen Druck, dem die Menschen nun bereits seit vielen Monaten privat und beruflich ausgesetzt sind.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Silvester in Stille?“
Ein schwieriges Jahr liegt hinter uns. Wie wird das Neue werden? Es ist noch ganz unberührt, voller Versprechen, vielleicht auch schon voller Befürchtungen. Wie werden wir unsere Schritte setzen, unsere Spuren legen?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Unter Druck“
Derzeit können wir auf allen Ebenen beobachten, wie eine Gesellschaft immer mehr unter Druck gerät. Das Gesundheitssystem stöhnt unter den Belastungen und die Politik wird von den Ereignissen zu immer härteren Maßnahmen getrieben. Wer ein Geschäft betreibt, einen Betrieb hat oder in der Kultur tätig ist, hat sicherlich wieder die Sorge, dass starke Einschränkungen bevorstehen. Eltern bangen darum, dass ihre Kinder weiterhin zur Schule gehen können und Ungeimpfte haben im Moment sowieso das Gefühl, dass der gesamte gesellschaftliche Druck auf ihren Schultern abgelegt wird. Wo wir hinschauen, der Druck durch die Pandemie ist überall spürbar.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Verbundenheit“
Zurzeit erleben wir eine für unsere Gesellschaft ungewohnte Situation: Plötzlich läuft ganz vieles nicht mehr rund. Es gibt zu wenig Microchips und Aluminium, so dass viele Produktketten ins Stocken geraten. Baustoffe fehlen oder werden plötzlich enorm teuer. Sogar das Papier wird knapp, was zur Folge hat, dass Bücher nicht nachgedruckt werden können. Ganz zu schweigen von den vielen Fachkräften, die in einzelnen Branchen fehlen. So können manche Gaststätten wegen Personalmangels nicht öffnen, viele Intensivbetten nicht in Betrieb genommen werden, Reparaturen verzögern sich auf unbestimmte Zeit, da keine Handwerker aufzutreiben sind, und IT-Technikerinnen und Lastkraftfahrer sind absolute Mangelware.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Zufluchtsorte“
Sehnen wir uns im Alltag nicht oft nach Orten der Zuflucht, an denen wir loslassen und auftanken können? Und projizieren wir diese Sehnsucht nicht typischerweise auf den Urlaub? Müssen wir also warten, bis wir wieder Urlaub haben?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Liebe als Lebenselixier“
Ist die Liebe nicht eine ungeheure Kraftquelle? Welch eine Aura von Innigkeit umgibt doch verliebte Paare? Und welche enormen Kräfte wachsen uns in der Liebe zu? Dabei ist die Liebe keineswegs nur romantisch. Denken wir an Eltern: Welche Entbehrungen nehmen sie doch oft in Kauf, um ihre Kinder aufzuziehen. Und nehmen nicht auch Kinder unendlich viel aus Liebe zu den Eltern auf sich? Selbst schwierigste Situationen und Phasen führen meist nicht dazu, dass Eltern oder Kinder erschöpft aufgeben. Vielmehr entsteht durch das gemeinsame Durchstehen dieser Schwierigkeiten eine noch tiefere Bindung.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Zeit“
Wenn wir in den Spiegel schauen und unser Gesicht betrachten, dann bemerken wir, dass wir nicht mehr wie als Kind aussehen. Ganz klar, wir sind in unserer menschlichen Form der dynamischen Kraft des Lebens – der Zeit – ausgesetzt und wir können unser Leben quantitativ in Tage, Wochen und Jahre einteilen. Wenn wir diesen Blickwinkel einnehmen, dann hat alles im Leben einen Anfang und auch ein Ende.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Fernweh“
Manche Menschen fiebern das ganze Jahr auf den Urlaub hin und betrachten ihn als die Krönung eines modernen Lebens. Glaubt man den Versprechungen der Werbeprospekte, könnte man sowieso zu der Überzeugung gelangen, dass sich der Sinn des Lebens in einem immerwährenden Urlaubstrip an den Stränden südlicher Gefilde erfüllt. Vielleicht ist es auch kein Wunder, dass in einer Leistungsgesellschaft wie der unseren der Sehnsuchtsort auf einer Liege am Meer unter der Sonne des Südens zu finden ist.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Ein Zauberwort liegt in der Luft“
Derzeit geht allerorts das Zauberwort „Öffnung“ um. Nach und nach sollen die Schulen wieder geöffnet werden, die Läden, die Biergärten und die Übernachtungsbetriebe. Und auch an den Grenzen in Europa deutet sich an, dass die Schlagbäume zum Sommer hin wieder verschwinden werden. Wer am letzten Wochenende bei strahlendem Sonnenschein an einem See oder in den Bergen unterwegs war, konnte sowieso den Eindruck bekommen, die Normalität sei schon wieder zurückgekehrt. Es war eine Freude zu sehen, wie so viele Menschen den Frühling und das Gefühl von Freiheit in vollen Zügen genossen haben. Ganz klar: Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis nach und nach alle Einschränkungen verschwinden werden, etwas liegt bereits in der Luft und flüstert: „Öffnung… Öffnung… Öffnung…“
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Über die Kraft der Wut“
Das große Ziel eines spirituellen Weges ist die Verwirklichung einer inneren Weite und Freiheit, die sich in einer tiefen Gelassenheit ausdrückt. Buddha selbst wurde auch der „Friedfertige“ genannt und scheint den Legenden zufolge geradezu eine unglaubliche Gelassenheit ausgestrahlt zu haben. Doch ist dieses Bild nicht ein wenig übermenschlich? Wie oft erfahren wir doch im Alltag Frustrationen, in denen sich ein Ärger in uns regt? Oder wir stoßen auf Missstände oder Ungerechtigkeiten, welche unsere Empörung geradezu herausfordern, wie wir derzeit vielfach auch in dieser Pandemie beobachten können.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Freiheit – ein hohes Gut!“
Im Zuge der Corona-Pandemie wird die Freiheit im öffentlichen und privaten Raum auf eine Weise eingeschränkt, wie es die meisten Lebenden in Deutschland noch nie zuvor erfahren haben. Kein Wunder also, dass sich viele Menschen empören und immer weniger bereit sind, sich an die vorgegebenen Reglementierungen zu halten.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – So Gott will“
Was für eine Zeit! Jede Woche Änderungen, die unser aller Leben betreffen. Natürlich ist uns bewusst, dass das Leben im Grunde unplanbar ist und wir niemals wissen, welche unvorhergesehene Lebenswendung oder welcher Schicksalsschlag als nächstes um die Ecke kommt. Doch so hautnah wie zurzeit spüren wir die Unberechenbarkeit des Lebens in unseren Breiten wohl selten, denn durch die Pandemie steht auch hinter jedem alltäglichen Ereignis ein großes Fragezeichen.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Wann, wann, wann?“
Und wieder stagnieren trotz wochenlanger Beschränkungen die Corona-Zahlen und in Deutschland wird der Lockdown verlängert. Allerorts wächst täglich spürbar eine drängende Ungeduld: Wann kehren das normale Leben und unsere gewohnten Freiheiten zurück? Nach einem Jahr der Pandemie mit Kontakt- und Reisebeschränkungen, kultureller Enthaltsamkeit, Homeoffice, Homeschooling und vielen anderen Entbehrungen sind die meisten Menschen einfach mürbe. Und doch befinden wir uns offensichtlich noch nicht am Ende dieser langen kargen „Winterzeit“ und wir wissen nicht, wie lange sie noch andauern wird. So bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten. Wohl denen, die jetzt geduldig sind!
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Schöne neue Welt“
Wir leben in einem digitalen Zeitalter. Fast jeder Mensch sitzt heute immer wieder vor dem PC oder dem Smartphone – ob im Beruf oder in der Freizeit, um Kontakte zu pflegen oder einen Einkauf zu tätigen. Durch die Pandemie hat diese Entwicklung noch an Fahrt aufgenommen und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass sich das nicht mehr ändern wird, auch wenn eine Rückkehr zur gesellschaftlichen Normalität irgendwann wieder möglich sein wird. Natürlich gibt uns die Digitalisierung vieler Lebensbereiche enorme Möglichkeiten an die Hand, die besonders jetzt in dieser Ausnahmezeit bedeutsam sind.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Digitale Kontakte?“
Viele Menschen leiden derzeit darunter, dass ihre Kontakte drastisch eingeschränkt sind. So können sie sich nicht mehr unbeschwert mit Freund*innen treffen und sie herzlich umarmen. Das Erleben von Gemeinschaft, wie es durch kulturelle Veranstaltungen oder Yogagruppen möglich ist, ist gänzlich ausgesetzt. Und selbst im beruflichen Sektor sind die sozialen Kontakte oft auf digitale Konferenzen reduziert. Auch wenn in diesen Wochen digitale Kontakte und Medien eine neue Blüte erfahren und allerorts Veranstaltungen im Netz stattfinden, spüren wir doch, dass das zwar hilfreich ist, um durch diese Zeit zu kommen und Kontakte aufrechtzuerhalten, aber ein echter Ersatz für die unmittelbare Nähe mit anderen Menschen und für eine Umarmung ist das nicht. Wie kostbar ist es doch, unmittelbare Nähe zu spüren, jemanden zu umarmen und Gemeinschaft miteinander zu teilen?