Buchempfehlung
Die heilende Kraft des Scheiterns
Ein Weg zu Wachstum, Aufbruch und Erneuerung
von Claus Eurich
Das Buch
Scheitern möchte keiner. Und es offen zugeben, dass man gescheitert sei, will schon gar niemand. Doch hat jeder schon einmal die Erfahrung gemacht, an etwas gescheitert zu sein. Scheitern gehört zum Leben, zu scheitern ist eine Grunderfahrung des Menschen. Gleichzeitig ist das Scheitern in unserer Gesellschaft ein großes Tabuthema, denn Scheitern gilt als Schwäche. Claus Eurich, Journalistikprofessor und christlicher Kontemplationslehrer, bricht mit seinem Buch „Die heilende Kraft des Scheiterns“ dieses Tabu und sieht im Scheitern die Chance, als Persönlichkeit zu reifen.
Das Scheitern hat etwas Unwiderrufliches. Probleme können gelöst oder aus dem Weg geräumt werden. Doch das Scheitern im Leben, in der beruflichen Karriere, in der Beziehung oder am eigenen Lebensentwurf ist unumkehrbar. Die gängigen Lösungswege greifen in dieser Situation nicht mehr. Verzweiflung und Schwermut machen sich breit. Die Erkenntnis, dass es keine letzte Sicherheit und keine Verlässlichkeit gibt, lässt Angst in uns aufsteigen. Es sei denn, wir beginnen, das Scheitern vom Standpunkt der Entwicklung und Reifung aus zu betrachten.
An dieser Stelle setzt Claus Eurich in seinem Buch an und begreift das Scheitern als eine Möglichkeit des Werdens und der Heilung. Statt das Scheitern verdrängen zu wollen und vor ihr zu flüchten, wird das Annehmen und Durchleben des Scheiterns als Keimquelle der Lebendigkeit verstanden. In der Annahme des Scheiterns werden wir aus dem Verfangensein in unseren Illusionen herausgeholt. Der Blick auf unser eigenes Leben kann sich verändern. Wunschgebäude und Irrtümer werden erkannt, die Gründe des Scheiterns in einem anderen Licht gesehen. Das durchlebte Scheitern ist dabei weit mehr als eine passive Hinnahme, sondern ein bewusster und aktiver Prozess.
Wer die Prozesse des Scheiterns annimmt und sie in aller Tiefe durchlebt, kann diese in sein Leben integrieren. Nur wenn ich das Scheitern an mich heranlasse, kann ich das, was gerade in mir geschieht, im Prozess reflektieren. Dann beginne ich das Scheitern als Teil von mir zu erkennen und suche nicht mehr nach äußeren Gründen. Es entsteht eine heilsame Perspektive im Umgang mit dem Scheitern. Neues kann entstehen, da sich das Alte auflöst.
Claus Eurich zeigt in seinem tiefgründigen Buch nicht nur detailliert die Bedingungen und Mechanismen, wie in mir und durch mich das Ausmaß des Scheiterns entstehen kann, sondern beschreibt Schritt für Schritt, wie das Scheiterns ein Weg zum Werden wird. Scheitern muss kein Endpunkt sein. Das Leiden am Scheitern ist eine Chance, die Ohnmacht eine Kraft, um mich selbst neu zu entwerfen. Den Gedanken des Autors folgend, wird deutlich, wie in jedem Augenblick ein neues Sein entstehen kann – auch und besonders im Augenblick des Scheiterns. So wird dieses Buch zu einem inspirierenden und ermutigenden Begleiter für die eigene Lebensgestaltung und die persönliche Transformation.
Über den Autor
Claus Eurich ist Professor i.R. am Institut für Journalistik der Universität Dortmund mit dem Schwerpunkt Kommunikationswissenschaften/Ethik. Darüber hinaus ist er als Meditationslehrer tätig und Autor zahlreicher gesellschaftswissenschaftlicher und spiritueller Bücher.
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