{"id":13696,"date":"2023-11-07T13:02:38","date_gmt":"2023-11-07T12:02:38","guid":{"rendered":"https:\/\/domicilium.de\/zen-spiritualitaet-bildung\/?p=13696"},"modified":"2023-12-05T12:04:24","modified_gmt":"2023-12-05T11:04:24","slug":"richard-stiegler-achtsames-leben-tun-oder-nicht-tun","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/domicilium.de\/zen-spiritualitaet-bildung\/richard-stiegler-achtsames-leben-tun-oder-nicht-tun\/","title":{"rendered":"Richard Stiegler: \u201eAchtsames Leben \u2013 Tun oder Nicht-Tun?“"},"content":{"rendered":"\t\t
Der Sommer ist vorbei und f\u00fcr die meisten Menschen hat der Arbeitsalltag wieder begonnen. Ob im Job, in der Familie oder im Haushalt, meist gibt es im Alltag viel zu erledigen. Anders gesagt: Das Tun steht im Vordergrund und fordert allzu oft unsere ganze Aufmerksamkeit. Wie leicht geht da unsere Verbindung nach innen \u2013 zur Seelenrealit\u00e4t \u2013 in den vielen allt\u00e4glichen Herausforderungen verloren?<\/p>
Doch halt: Gibt es nicht auch die spirituelle Grundhaltung des Nicht-Tuns? Und k\u00f6nnte sie f\u00fcr unser Leben einen echten Unterschied machen \u2013 auch dort, wo wir im Getriebe von vielen kleinen allt\u00e4glichen Notwendigkeiten stecken?<\/p>
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Nicht-Tun als Lebenshaltung<\/strong><\/p> Was meint dieses Nicht-Tun eigentlich? Vielleicht ahnen wir bereits, dass es keine Aufforderung ist, die H\u00e4nde in den Scho\u00df zu legen und nichts mehr zu tun. Es meint auch keine Urlaubssehnsucht oder die Hoffnung auf Optimierungstechniken wie \u201eSpeed-Learning\u201c oder Zeitmanagement, welche uns helfen sollen, das Leben (noch) effektiver zu gestalten. Vielmehr ist es eine Grundhaltung dem Leben gegen\u00fcber, die unsere Art und Weise, im Leben zu sein und zu handeln, ver\u00e4ndert. Es geht also um das \u201ewie und woraus wir handeln\u201c und nicht darum, \u201eob oder was oder wieviel wir tun\u201c.<\/p> Nicht-Tun bedeutet nicht, nichts zu tun und still zu bleiben, sondern allem ist erlaubt zu tun, was es nat\u00fcrlicherweise tut, so dass der Natur gen\u00fcge getan wird. Wer nicht gegen die Natur handelt oder gegen den Strich der Dinge streicht, der ist in Harmonie mit dem Tao. Beim Nicht-Handeln kann alles getan werden: das bedeutet, mit dem zu gehen, was ist.<\/em><\/p> Stephen Wolinsky<\/em><\/p><\/blockquote> \u00a0<\/p> Nicht-Tun und die Verbindung nach innen<\/strong><\/p> Nicht-Tun ist eine Lebenshaltung, die also im Einklang mit dem nat\u00fcrlichen Lebensfluss ist und daraus handelt. Das h\u00f6rt sich erstmal sch\u00f6n an. Aber dabei stellen sich grundlegende Fragen: Woraus besteht der nat\u00fcrliche Lebensfluss? Und gibt es einen unnat\u00fcrlichen Lebensfluss?<\/p> Blicken wir zun\u00e4chst nach innen \u2013 auf den inneren Seelenfluss. Schlie\u00dflich geht es bei der Haltung des Nicht-Tuns zuallererst um das wie und nicht um das was. Damit erfordert eine solche Haltung zun\u00e4chst eine tiefe Verbindung nach innen. Das ist jedoch alles andere als selbstverst\u00e4ndlich, da in unserer modernen westlichen Gesellschaft unsere Aufmerksamkeit sehr stark nach au\u00dfen gelenkt wird. Erfolg, Effektivit\u00e4t, Konsum, Prestige, Besitz, Anerkennung und gro\u00dfe Ziele sind alles \u00e4u\u00dfere Kategorien, die uns verf\u00fchren k\u00f6nnen, die innere Verbindung mit dem, was f\u00fcr unser Leben wirklich bedeutsam ist, aus den Augen zu verlieren.<\/p> Was uns wirklich bewegt, lebt n\u00e4mlich in unserer Seele und zeigt sich immer, wenn wir eine tiefere Verbindung mit dem Leben sp\u00fcren. Vielleicht r\u00fchrt uns etwas an oder wir empfinden die Sch\u00f6nheit in unserer Umgebung oder die Kostbarkeit, gerade lebendig zu sein und unsere Hausarbeit erledigen zu k\u00f6nnen. Sind wir in diesen Momenten dem Leben nicht viel n\u00e4her, als dort, wo wir gro\u00dfen Zielen nachjagen?<\/p> \u00a0<\/p> Die nat\u00fcrliche Seelenbewegung<\/strong><\/p> Voraussetzung f\u00fcr eine solche innere Verbindung mit dem Leben ist jedoch, dass wir innerlich und \u00e4u\u00dferlich im Einklang sind. Die nat\u00fcrliche Seelenbewegung entsteht n\u00e4mlich aus dem Einklang mit dem Leben in seiner Ganzheit. Sie ist Ausdruck einer bedingungslosen Annahme. Wir k\u00e4mpfen nicht gegen den Fluss des Lebens und versuchen nicht, dem Leben unsere Vorstellungen und Vorlieben abzutrotzen, sondern erkennen den nat\u00fcrlichen Lauf der Dinge an.<\/p> Immer dann n\u00e4mlich, wenn wir mit unseren Ideen, wie das Leben sein soll, verhaftet sind, entsteht eine Verneinung und damit eine Reibung. Die Wirkung ist meist nicht, dass sich das Leben unseren Pl\u00e4nen f\u00fcgt, sondern dass wir das Leben als anstrengend empfinden. Zus\u00e4tzlich k\u00f6nnen hier negative Emotionen von tiefer Frustration bis hin zu unb\u00e4ndiger Wut entstehen, die alle in der Verneinung der Wirklichkeit wurzeln. Meist ist uns die Ursache unseres Leidens nicht bewusst und so kann es sein, dass wir unbewusst lange Zeit darin feststecken und gegen den Lauf der Dinge ank\u00e4mpfen.<\/p> \u00a0<\/p> Nicht-Tun ist Hingabe<\/strong><\/p> Wie einfach und leicht wird es doch, wenn es uns gelingt, unsere Vorstellungen und Vorlieben nur f\u00fcr einen Augenblick sich selbst zu \u00fcberlassen. Sofort \u00f6ffnet sich dabei innerlich ein Raum der Weite. Hier k\u00f6nnen wir wieder durchatmen. Hier sp\u00fcren wir kein Tun und keine Anstrengung, sondern eine Empf\u00e4nglichkeit, in der alles Leben geschieht.<\/p> Wenn wir in dieser Haltung unseren T\u00e4tigkeiten nachgehen, f\u00fchlt es sich nicht nach Anstrengung, sondern nach Flie\u00dfen an. Eine nat\u00fcrliche Bewegung der Hingabe ans Leben. Oder anders gesagt: Wir sp\u00fcren, wie das Leben ganz nat\u00fcrlich durch uns lebt und arbeitet und sich verschenkt. Und ja, das geht auch bei der Hausarbeit.<\/p> Nichts ist schwer,<\/em> Mechthild von Magdeburg<\/em><\/p><\/blockquote> \u00a0<\/p> \u00dcBUNG: Ein Freiraum im Getriebe des Lebens<\/strong><\/p> Der Sommer ist vorbei und f\u00fcr die meisten Menschen hat der Arbeitsalltag wieder begonnen. Ob im Job, in der Familie oder im Haushalt, meist gibt es im Alltag viel zu erledigen. Anders gesagt: Das Tun steht im Vordergrund und fordert allzu oft unsere ganze Aufmerksamkeit. <\/p>\n","protected":false},"author":7,"featured_media":13702,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_mo_disable_npp":"","inline_featured_image":false,"_lmt_disableupdate":"no","_lmt_disable":"","footnotes":""},"categories":[105],"tags":[],"class_list":["post-13696","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-kolumne-richard-stiegler"],"acf":[],"yoast_head":"\n
sind wir<\/strong> nur leicht.<\/em><\/p>
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