{"id":10286,"date":"2021-09-07T18:45:04","date_gmt":"2021-09-07T16:45:04","guid":{"rendered":"https:\/\/domicilium.de\/zen-spiritualitaet-bildung\/?p=10286"},"modified":"2023-05-16T18:48:10","modified_gmt":"2023-05-16T16:48:10","slug":"richard-stiegler-achtsames-leben-zufluchtsorte","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/domicilium.de\/zen-spiritualitaet-bildung\/richard-stiegler-achtsames-leben-zufluchtsorte\/","title":{"rendered":"Richard Stiegler: \u201eAchtsames Leben \u2013 Liebe als Lebenselixier\u201c"},"content":{"rendered":"\t\t
7. September 2021<\/span><\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t Liebe als Lebenselixier<\/strong><\/p> Ist die Liebe nicht eine ungeheure Kraftquelle? Welch eine Aura von Innigkeit umgibt doch verliebte Paare? Und welche enormen Kr\u00e4fte wachsen uns in der Liebe zu? Dabei ist die Liebe keineswegs nur romantisch. Denken wir an Eltern: Welche Entbehrungen nehmen sie doch oft in Kauf, um ihre Kinder aufzuziehen. Und nehmen nicht auch Kinder unendlich viel aus Liebe zu den Eltern auf sich? Selbst schwierigste Situationen und Phasen f\u00fchren meist nicht dazu, dass Eltern oder Kinder ersch\u00f6pft aufgeben. Vielmehr entsteht durch das gemeinsame Durchstehen dieser Schwierigkeiten eine noch tiefere Bindung.<\/p> Oder denken wir an Menschen, die einen inneren Ruf versp\u00fcren und zum Beispiel eine Aufgabe entdecken, die sie zutiefst erf\u00fcllt. Sie haben oft eine fast unersch\u00f6pfliche Bereitschaft, sich in diese Aufgabe hineinzugeben und ihr gerecht zu werden. Dabei nehmen sie nicht selten viele Hindernisse und Unsicherheiten in Kauf, nur um dem Ruf ihres Herzens zu folgen. K\u00fcrzlich traf ich einen Marionettenspieler, der mit seinem Spiel viele Kinder und Erwachsene verzauberte. Er erz\u00e4hlte mir, dass er mit 25 Jahren urpl\u00f6tzlich mit dem Gedanken aufgewacht ist: \u201eIch werde Marionettenspieler.\u201c Diese Vision ber\u00fchrte ihn so sehr, dass ab diesem Tag ein neues Leben f\u00fcr ihn begann.<\/p> \u00a0<\/p> Eine Kraft in vielen Gew\u00e4ndern<\/strong><\/p> Liebe hat offensichtlich viele Facetten und kann in vielen Gew\u00e4ndern erscheinen. Ob sie sich in der s\u00fc\u00dfen Intimit\u00e4t zwischen Liebenden zeigt oder im einf\u00fchlsamen Blick einer mitf\u00fchlenden Seele, ob in den leuchtenden Augen eines Kindes beim Anblick von Seifenblasen oder in der Dankbarkeit eines \u00fcberflie\u00dfenden Herzens; immer ist es die Liebe, die uns \u00f6ffnet und uns ein Gef\u00fchl von Sinnhaftigkeit verleiht. Ohne das Leuchten der Liebe sind wir blind f\u00fcr die Sch\u00f6nheit und Kostbarkeit der Momente und unser Leben bleibt farblos und leer.<\/p> Ist es da ein Wunder, dass die sch\u00f6nsten Gedichte Liebesgedichte sind? Dass die meisten Lieder von der Liebe handeln und sich jeder Mensch zuinnerst nach dieser Zauberkraft sehnt?<\/p> \u00a0<\/p> Wie sich eine Staubschicht \u00fcber das Herz legt<\/strong><\/p> Doch die Kraft der Liebe ist keineswegs verl\u00e4sslich. Wie wir wissen, endet statistisch die Phase der Verliebtheit zwischen Paaren meist nach 6-24 Monaten. Und auch die erste z\u00e4rtliche Liebe, die Eltern zu ihren neugeborenen Kindern empfinden, kann bereits nach wenigen Monaten oder Jahren vom allt\u00e4glichen Klein-Klein des Sich-K\u00fcmmerns \u00fcberdeckt werden. Irgendwann schauen wir als Eltern nur noch darauf, ob unsere Kinder die Hausaufgaben ordentlich gemacht haben und k\u00f6nnen das Wunder, das unser Herz zu Beginn ihres Lebens ergriffen hat, nicht mehr in ihnen sehen. Welch ein Verlust!<\/p> So erf\u00fcllend die Liebe in ihren verschiedenen Gew\u00e4ndern auch sein kann, so sehr kann sie uns auch abhandenkommen. Manchmal scheint sie wie unter einer dicken Staubschicht unerreichbar verborgen. Leider l\u00e4sst sich dieser innere Staub nicht wie beim \u00e4u\u00dferen Hausputz einfach wegpusten. Wir m\u00fcssen ihn mit Achtsamkeit betrachten, um unser Herz wieder freizulegen.<\/p> \u00a0<\/p> Staubschichten und ihre Ursachen<\/strong><\/p> Woher kommt der viele Staub, der sich dick und schwer auf unser Herz legen kann und dann so trennend wirkt? Nun, einerseits besteht er sicherlich aus dem Schleier der Gewohnheit. Jede Musik, die wir lieben und die unser Herz \u00f6ffnet, hat nur eine gewisse Zeit die Macht, unsere Liebe in Schwingung zu versetzen. Wenn wir sie jedoch st\u00e4ndig anh\u00f6ren, verliert der Zauber seine Wirkkraft. So ist es leider auch mit den nahen Menschen, die wir lieben. Da sie uns st\u00e4ndig umgeben, sehen und f\u00fchlen wir sie nicht mehr unmittelbar, sondern oft nur noch durch den Filter der Selbstverst\u00e4ndlichkeit.<\/p> Doch nicht nur die Gewohnheit verschlie\u00dft unsere Empfindungsf\u00e4higkeit. Nicht selten gibt es auch in uns Mechanismen, wie wir unser Herz vor Verletzung sch\u00fctzen. Diese legen sich wie ein unsichtbarer Schutzpanzer \u00fcber unsere Liebesf\u00e4higkeit. Denn zu lieben bedeutet, offen und ungesch\u00fctzt zu sein, also unser Innerstes nach au\u00dfen zu tragen. Damit verbinden aber nicht wenige Menschen schmerzhafte oder besch\u00e4mende Erfahrungen. So kann es \u00c4ngste erzeugen, sich mit der eigenen Liebe offen zu zeigen. Da ist es nicht verwunderlich, wenn wir Vermeidungsstrategien ausbilden, die uns dann besetzen. Wir sch\u00fctzen unser Herz, um nicht mehr verletzlich zu sein, verlieren aber gleichzeitig den unmittelbaren Zugang zu unserer Liebesf\u00e4higkeit.<\/p> \u00a0<\/p> Vom inneren Hausputz<\/strong><\/p> Nat\u00fcrlich kann es noch andere Gr\u00fcnde geben, die unser Potential zu liebender Bezugnahme verschlie\u00dfen. Doch was auch immer sich \u00fcber unser Herz gelegt hat, es wartet in der Tiefe unserer Seele darauf, sich wieder in unserem Leben zu entfalten. So kann ein pl\u00f6tzliches Ereignis, das uns tief ber\u00fchrt, wie ein Windsto\u00df die Staubschichten, die uns f\u00fcr unser Herz taub gemacht haben, wegpusten. Daher sind alle Momente, die uns tiefer ber\u00fchren unendlich kostbar. Wenn wir nicht achtlos und gesch\u00e4ftig daran vorbeigehen, sondern uns die Zeit nehmen, der Ber\u00fchrung in uns Raum zu geben und darin einzutauchen, \u00f6ffnet sich wie von selbst unser Herz.<\/p> Wir sind jedoch nicht verdammt, darauf zu warten, dass uns zuf\u00e4llig etwas tiefer erreicht und \u00f6ffnet. Wir haben auch die M\u00f6glichkeit, einen inneren Hausputz durchzuf\u00fchren und die Staubschichten unserer Seele bewusst in Achtsamkeit zu betrachten und dadurch unser Herz wieder freizulegen und aus der Liebe zu leben. Also, worauf warten wir?<\/p> \u00a0<\/p> \u00dcBUNG: Ein innerer Hausputz<\/strong><\/p> Ist die Liebe nicht eine ungeheure Kraftquelle? Welch eine Aura von Innigkeit umgibt doch verliebte Paare? Und welche enormen Kr\u00e4fte wachsen uns in der Liebe zu? Dabei ist die Liebe keineswegs nur romantisch. Denken wir an Eltern: Welche Entbehrungen nehmen sie doch oft in Kauf, um ihre Kinder aufzuziehen. Und nehmen nicht auch Kinder unendlich viel aus Liebe zu den Eltern auf sich? Selbst schwierigste Situationen und Phasen f\u00fchren meist nicht dazu, dass Eltern oder Kinder ersch\u00f6pft aufgeben. Vielmehr entsteht durch das gemeinsame Durchstehen dieser Schwierigkeiten eine noch tiefere Bindung.<\/p>\n","protected":false},"author":5,"featured_media":10289,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_mo_disable_npp":"","inline_featured_image":false,"_lmt_disableupdate":"","_lmt_disable":"","footnotes":""},"categories":[105],"tags":[],"class_list":["post-10286","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-kolumne-richard-stiegler"],"acf":[],"yoast_head":"\n
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Lass dir dabei Zeit, die neue Qualit\u00e4t, die sich jetzt ausbreitet, zu verkosten und tiefer zu f\u00fchlen.
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