{"id":10042,"date":"2023-02-03T17:11:11","date_gmt":"2023-02-03T16:11:11","guid":{"rendered":"https:\/\/domicilium.de\/zen-spiritualitaet-bildung\/?p=10042"},"modified":"2023-10-18T17:54:11","modified_gmt":"2023-10-18T15:54:11","slug":"richard-stiegler-achtsames-leben-was-kostet-das-glueck","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/domicilium.de\/zen-spiritualitaet-bildung\/richard-stiegler-achtsames-leben-was-kostet-das-glueck\/","title":{"rendered":"Richard Stiegler: \u201eAchtsames Leben \u2013 Was kostet das Gl\u00fcck?\u201c"},"content":{"rendered":"\t\t
3. Februar 2023<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t Alle Menschen sehnen sich nach dem Gl\u00fcck. Die Wege dahin sind allerdings sehr verschieden. Was glauben wir nicht alles zu brauchen, um gl\u00fccklich werden zu k\u00f6nnen? Eine Tasse Tee, ein Haus im Gr\u00fcnen oder eine Weltreise? Wie viele \u00e4u\u00dfere Bedingungen scheinen uns doch von der inneren Erf\u00fcllung abzuhalten? Der Krach beim Nachbarn, die versch\u00fcttete Milch, die Weltlage oder die Entscheidung von Politiker*innen. Manchmal sind es sogar die liebsten Menschen, welche unserem Gl\u00fcck im Wege zu stehen scheinen. Ist das nicht seltsam?<\/p> Und dann gibt es wieder Momente, in denen das Gl\u00fcck unvermittelt aufscheint \u2013 wie ein Sonnenstrahl, der seinen Weg durch den nebelverhangenen Morgen findet. Nichts hat sich ver\u00e4ndert. Alles ist, wie es immer ist, und doch f\u00fchlen wir uns urpl\u00f6tzlich innerlich frei und zutiefst beschenkt.<\/p> \u00a0<\/p> Das Gl\u00fcck im gegenw\u00e4rtigen Moment<\/strong><\/p> Was ist also das Gl\u00fcck, und wo finden wir es, wenn es sich unvermittelt in Momenten einstellen kann, in denen wir einfach nur \u201eda sind\u201c und friedlich auf einer Bank sitzen? Vielleicht d\u00e4mmert uns in diesen Momenten, dass Gl\u00fcck nicht von den \u00e4u\u00dferen Umst\u00e4nden und unseren Vorstellungen \u00fcber ein erf\u00fclltes Leben abh\u00e4ngt, sondern ein nat\u00fcrlicher Aspekt davon ist, in der Gegenwart anwesend zu sein.<\/p> Ist das nicht \u00fcberraschend? Gl\u00fccklichsein als ein nat\u00fcrlicher Bestandteil von Unmittelbarkeit? Wenn das wahr ist, wie nah ist dann doch immer das Gl\u00fcck. Und was tun wir nicht normalerweise alles daf\u00fcr, um \u201eunser Gl\u00fcck zu machen\u201c? Wie viel Anstrengung nehmen wir oft daf\u00fcr in Kauf? Und wie teuer scheint das Gl\u00fcck oft zu sein, wenn wir es von einem Auto, einem Haus oder einem Urlaub abh\u00e4ngig machen.<\/p> \u00a0<\/p> Wie wir uns verengen<\/strong><\/p> Was kostet also das Gl\u00fcck? Ganz klar, wenn wir unser Gl\u00fcck an einen teuren Konsumgegenstand h\u00e4ngen, dann kostet es auch so viel. Mit anderen Worten, das Gl\u00fccklichsein h\u00e4ngt entscheidend von unseren Vorstellungen ab. Vorstellungen wirken n\u00e4mlich wie ein Filter, der unsere Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt verengt. Solange wir uns an eine bestimmte Vorstellung klammern und diese verfolgen, k\u00f6nnen wir nur gl\u00fccklich werden, wenn sie sich erf\u00fcllt.<\/p> Kaum hat sie sich aber erf\u00fcllt, f\u00e4llt die Vorstellung und die damit einhergehende Anspannung ab und es wird wieder weit in uns. Unser Herz \u00f6ffnet sich und Gl\u00fccksgef\u00fchle und Lebensenergie werden ausgesch\u00fcttet. Gl\u00fccklichsein ist also ein Moment der inneren \u00d6ffnung, in welchem alle Vorstellungen abfallen oder zur\u00fccktreten.<\/p> \u00a0<\/p> Ein Moment der \u00d6ffnung<\/strong><\/p> Gl\u00fccklichsein ist somit kein Gef\u00fchl, auch wenn solche Momente vielleicht von sch\u00f6nen Gef\u00fchlen begleitet werden. Gl\u00fccklichsein ist vielmehr ein innerer Seinszustand von Offenheit, von Entspannung und Weite. Dabei wird nicht nur der Verstand von eingrenzenden Vorstellungen befreit, auch unser Herz \u00f6ffnet sich und wir empfinden die Sch\u00f6nheit und F\u00fclle des Lebens. Vereinfacht k\u00f6nnten wir daher sagen: Gl\u00fccklichsein ist die Frucht eines offenen Herzens.<\/p> Wenn wir das auf diese Weise betrachten, ist das Gl\u00fcck doch eigentlich ein sehr grundlegender Zustand, in welchem sich unsere Nat\u00fcrlichkeit offenbart. Denn wann sind wir nat\u00fcrlicher als in einem Zustand der Entspannung und der Offenheit?<\/p> \u00a0<\/p> Gl\u00fccklichsein als nat\u00fcrlicher Grundzustand<\/strong><\/p> Eigentlich ist Gl\u00fccklichsein das Gegenteil von Sich-Bem\u00fchen, von innerer Anstrengung und von geistiger, seelischer und k\u00f6rperlicher Enge. Es ist das Gegenteil von Festhalten an Dingen, an Zielen und inneren Anspr\u00fcchen. Erst wenn wir all unser Wollen f\u00fcr einen Augenblick loslassen und uns in den Augenblick hineinentspannen, kann sich unsere Nat\u00fcrlichkeit entfalten. Unser Blick wird wieder weit und wir werden ber\u00fchrbar f\u00fcr alles, was uns in der Gegenwart zuflie\u00dft. So betrachtet, ist das Gl\u00fccklichsein kein besonderer, au\u00dfergew\u00f6hnlicher Moment, sondern der nat\u00fcrliche Grundzustand unserer Seele. Wie viele Menschen das wohl so sagen w\u00fcrden?<\/p> Was kostet das Gl\u00fcck? Gar nichts. Wir k\u00f6nnten genauso gut antworten: Es kostet all unsere geistigen Filter \u2013 all unsere Vorstellungen, die uns verengen und uns von der nat\u00fcrlichen Offenheit und dem Reichtum der Gegenwart abhalten.<\/p> \u00a0<\/p> \u00dcBUNG: Der nat\u00fcrliche Grundzustand von Gl\u00fccklichsein und unsere geistigen Filter<\/strong><\/p> Alle Menschen sehnen sich nach dem Gl\u00fcck. Die Wege dahin sind allerdings sehr verschieden. Was glauben wir nicht alles zu brauchen, um gl\u00fccklich werden zu k\u00f6nnen? Eine Tasse Tee, ein Haus im Gr\u00fcnen oder eine Weltreise? Wie viele \u00e4u\u00dfere Bedingungen scheinen uns doch von der inneren Erf\u00fcllung abzuhalten? Der Krach beim Nachbarn, die versch\u00fcttete Milch, die Weltlage oder die Entscheidung von Politiker*innen. Manchmal sind es sogar die liebsten Menschen, welche unserem Gl\u00fcck im Wege zu stehen scheinen. Ist das nicht seltsam? <\/p>\n","protected":false},"author":5,"featured_media":9058,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_mo_disable_npp":"","inline_featured_image":false,"_lmt_disableupdate":"","_lmt_disable":"","footnotes":""},"categories":[105],"tags":[],"class_list":["post-10042","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-kolumne-richard-stiegler"],"acf":[],"yoast_head":"\n
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