Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Jeder Morgen neu“
Heute hat sich das erste Türchen im Adventskalender geöffnet. Welch schöner alter Brauch der Vorbereitung und Vorfreude auf das kommende Weihnachtsfest. Jeden Morgen eine neue Überraschung und eine kleine Freude, die sich beim Öffnen der Türen ereignet. Wahrlich ein Sinnbild dafür, dass das Leben uns täglich neu beschenkt. Vielleicht sind die vielen Geschenke, die traditionell an Weihnachten ausgetauscht werden auch nichts anderes als Erinnerungen daran, dass uns jeder Augenblick geschenkt ist.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Eine verflixte Sache nach der nächsten“
Wie sehr wünschen wir uns doch ein Leben, das in ruhigen Bahnen fließt. Doch wenn wir unseren Alltag betrachten, müssen wir zugeben, dass wir immer wieder herausgefordert sind, uns auf Lebenswendungen zu beziehen, um die wir nicht gebeten haben. Wie sagt Mark Twain? „Das Leben ist eine verflixte Sache nach der nächsten.“ Wie Recht er doch hat.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Ein Gespenst geht um“
Ein Gespenst geht derzeit um: Wahlen! Im Osten Deutschlands wurde gerade gewählt, in Österreich und Amerika stehen die Wahlen kurz bevor. Und überall lässt sich beobachten, wie populistische Meinungen in der öffentlichen Debatte überhandnehmen. Dabei dominiert immer wieder ein Thema die Diskussionen: der Umgang mit „irregulärer Migration“. Die Parteien überbieten sich mit Vorschlägen, wie man sich gegen die „Flut von Migranten“ abgrenzen kann und es findet sich kaum jemand, der seine Stimme erhebt, um für Solidarität und Integration einzutreten.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Reifezeit“
Herbst ist Reifezeit. Viele Apfelsorten lassen sich bald ernten. Reife Früchte kann man leicht erkennen. Doch woran erkennt man einen reifen Menschen? Gibt es überhaupt klare Kriterien beim Menschen, nach denen wir seinen Reifegrad erahnen können?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Das hohe Gut der Unerreichbarkeit“
Der große Sufimystiker Rumi schreibt an einer Stelle über die Sehnsucht nach innerer Freiheit:
Ich wünschte, ich könnte aus dieser Persönlichkeit heraushüpfen. Dann würde ich mich daneben setzen. Zu lange habe ich an einem Ort gelebt, an dem ich erreichbar bin.
Rumi
Wenn diese Zeilen vor 800 Jahren gestimmt haben, dann stimmen sie heutzutage – in Zeiten von Emails und Social Media – noch viel mehr. Rund um die Uhr sind wir erreichbar und permanent können wir uns beschäftigen und effektiv sein.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Was will mir das Leben mitteilen?“
Wie leicht nimmt man doch unbequeme Ereignisse und Schicksalsschläge persönlich? „Was will mir die Krankheit sagen? Welche Botschaft hatte der Unfall?“ So fragen wir uns. Aber nehmen wir uns damit nicht allzu wichtig? Als ob das Leben nichts Besseres zu tun hätte, als uns persönlich Lektionen zu erteilen?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Woran wir uns orientieren“
An welchen Werten orientiert sich eigentlich unsere Gesellschaft? Ganz vorne in der Rangliste rangieren hier zwei Themen: Leistung und Konsum. Beide Aspekte haben jedoch oft ungünstige Auswirkungen – sowohl für uns persönlich als auch global. Wie viele Menschen opfern aufgrund einer ehrgeizigen Leistungsbezogenheit ihr natürliches Tempo und gehen dabei regelmäßig über eigene Grenzen? Und global hat die Orientierung an stetigem, wirtschaftlichem Wachstum zu großen ökologischen Problemen geführt.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Natürliches Wachstum?“
Frühling ist die Jahreszeit, in der die Natur geradezu explodiert und alle Kraft ins Wachstum geht. Entwicklung und Wachstum sind offensichtlich natürliche Kräfte des Lebens. Alles, was lebt, entwickelt sich. Wenn ein lebendiges System sich nicht mehr fortentwickelt – nicht mehr im Fluss ist – wird es absterben.
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Das Heilige in jedem Grashalm“
Gerade war Ostern, die höchsten Feiertage im christlichen Jahreskreis. Wie immer an Feiertagen werden wir daran erinnert, dass hinter dem Alltag mit seinen Nöten und Schwierigkeiten ein ganz anderes Leben auf uns wartet, welches heilig und unverbrüchlich ist. Ist der Kern der österlichen Geschichte nicht die Auferstehung Jesu – ein Erwachen in die überzeitliche und „heilige“ Dimension des SEINS?
Richard Stiegler: „Achtsames Leben – Die Normalität an der Oberfläche“
Wenn man durch eine Stadt läuft und die vielen geschäftigen Menschen an sich vorbeiziehen sieht, könnte man im ersten Moment denken, dass die meisten Menschen gesund seien und ein „normales“ Leben führten. Doch stimmt dieser oberflächliche Eindruck? Kennen wir irgendeinen Menschen, der keine körperlichen Gebrechen oder konstitutionelle Schwächen hat? Gibt es eine Person, die nicht seelische Verwundungen in sich trägt, die ihr immer wieder zu schaffen machen? Gibt es wirklich eine heile Familie, in deren Geschichte es noch keine Brüche, Suchtprobleme oder Schicksalsschläge gab?